Bewegungs- und Lebenskonzept »KEW Movehacking«
Was soll das Konzept denn bringen?
Es ist die optimierte Art eines Wohlfühllaufens, bei dem man weder schwitzt noch friert, dass weitgehend anstrengungs- und erschütterungsfrei ist, das höchsten Lauf- und Naturgenuss mit höchstem gesundheitlichen Nutzen verbindet – und das vor allem von jedem (!!) gemacht werden kann (der noch halbwegs normal gehen kann).
Das ist doch was, oder? Um Likes geht es hier nicht, es geht um ein für jedermann durchführbares fantastisches Bewegungs- und Lebenskonzept. Eben gerade nicht nur für „Eisenharte“, sondern für jeden. Und eben nicht nackt um jeden Preis, sondern nackt mit Anstand und nur dort, wo es möglich ist.
Wie kann man das »KEW Movehacking« kurz zusammenfassend erklären?
Es ist sehr komplex in den Wirkungen und komplex in der Bedeutung. In der Anwendung ist es sehr einfach.
Es basiert auf 5 Säulen:
1. Den speziellen Prämissen, die einfach nur sagen: Oberste Prämisse ist, dass man alles unternimmt, was das Laufen angenehmer macht, alles unterlässt, was den Lauf- und Naturgenuss schmälert. Und zweite Prämisse ist, dass man darauf achtet, den Lauf so gesund wie möglich zu gestalten (z.B. auch nur weit zu laufen, dass man die Strecke im Anschluss problemlos ein zweites Mal laufen könnte).
2. Der spezielle Laufstil, auf den man hinarbeiten sollte: Betont kurze Schritte (verringert die Aufprall-Energie), Vorfußlaufen (auf Fußballen aufsetzen, verringert die Erschütterung), betont starker Einsatz von Schultern (verringert die benötigte Kraft für die Beine, reduziert die Aufprall-Energie, bewirkt Axialdrehung der Wirbelsäule und erhöht damit deren Stoffwechsel), Arme möglichst in großem Winkel (fast gestreckt, weil das mehr Schwung gibt, die Nackenmuskel weniger belastet und für eine bessere Durchblutung der Unterarme und Hände sorgt)
3. Spezielle Bekleidungsregeln: Es sollte sich so gekleidet werden, dass man weder friert noch schwitzt. Ein anfängliches leichtes Frösteln ist dabei in Ordnung. Wenn man sich – und die Menschen vor Ort – allmählich daran gewöhnt hat, kann Mann auch im Ort oberkörperfrei, in abgelegenen Stellen beide Geschlechter komplett nackt joggen. Dies ist nach meiner Erfahrung und meinem Wissensstand noch im Rahmen der gegenwärtigen Rechtsprechung zulässig, erfordert jedoch besondere Rücksichtnahme auf bekleidete Passanten.
4. Genau dazu (unbekleidetes Joggen) gilt es spezielle Verhaltensregeln einzuhalten: Bei Blickkontakt normal freundlich Grüßen. Wenn Passanten Blickkontakt vermeiden, nicht auf sich aufmerksam machen, nicht grüßen.
Besteht ein alternativer Weg, ist dieser zu nehmen, wenn man damit Menschen aus dem Weg gehen kann. Muss man Passanten von hinten überholen, rechtzeitig durch Räuspern oder Husten auf sich aufmerksam machen, um ein Erschrecken zu vermeiden. Insgesamt also völlig normal verhalten, nur räumlich mehr Distanz halten.
5. Laufspezifische Körperpflege. Die unterscheidet sich nicht von anderen Laufpraktiken. Also vor allem Dehnen gegen Muskelverkürzungen. Wenn man barfuß läuft, evtl. Füße nach dem Waschen noch eincremen, evtl. mit Schrundensalbe behandeln.
Warum sollen die Arme deutlich mehr als 90 Grad gestreckt werden?
Ich weiß nicht, ob Deine Behauptung stimmt, dieser Dr. Matthias Marquardt sei wissenschaftlich auf dem Gebiet des Laufens ausgebildet.
Auf alle Fälle kommt es bei den Armen – wenn man die physikalische Wirkung der kinetischen Energie durch den Schwung betrachtet – darauf an, wo der Endpunkt der Hände ist, weil an dieser Stelle zieht es den Körper in die Richtung, die die Hand (als schnellster Körperteil des Armes) in dem Moment hat. Bei einem 90 Grad eingewinkelten Arm ist das fast senkrecht nach oben. Das ist zwar nicht schlecht, weil wir beim Sprung nach vorn und oben – sprich nach schräg vorn – wollen, es ist aber nicht optimal. Optimal ist, wenn die kinetische Energie genau in die Richtung geht, in die der Sprung gerichtet ist. Das ist relativ flach (besonders beim Kurzschrittlaufen) nach vorn und nur leicht nach oben. Diese Richtung erreicht man nur bei relativ gestreckten Armen.
Das ist einfache Physik, da reicht Abitur, nein 10. Klasse, da muss man nicht „wissenschaftlich“ ausgebildet sein.
Die kinetische Energie ist außerdem um so höher, je weiter der Endpunkt (hier die Hand) vom Drehpunkt (hier die Schulter) entfernt ist. Je mehr man den Arm einwinkelt, desto kürzer wird diese Strecke – desto weniger kinetische Energie kann man erzeugen – einfache Physik.
Dass die Durchblutung umso besser ist, je weiter die Arme gestreckt sind, ist Biologie 6. Klasse. Auch da muss man nicht „wissenschaftlich“ ausgebildet sein. Der abgewinkelt Arm reduziert den Aderdurchschnitt. Neben dieser biologischen Selbstverständlichkeit ist es einfach eine Erfahrung aus vielen Jahren des täglichen Laufens. Man wird den Unterschied beim Schweißlaufen nicht merken. Beim schweißfreien Laufen jedoch sinkt die Kerntemperatur und das führt zu einer verringerten Durchblutung der Extremitäten (Schau mal nach, was Dein Dr. Marquardt dazu schreibt! Oder hat der von schweißfreiem Laufen noch nie etwas gehört?). Hier hatte ich dementsprechend lange Zeit das Problem, dass die Hände kalt wurden. Mit fast ausgestreckten Armen hat sich das Problem deutlich verringert.
Wie erreicht man Schweißfreiheit beim Joggen?
Die Schweißfreiheit (kein Schwitzen und kein Frieren) erreicht man recht einfach, indem man große Hautpartien frei lässt und Hände und Füße vor Nässe und Kälte schützt. Wie viel man bei welchem Wetter an Händen/Armen und Füßen/Unterschenkeln trägt, muss jeder für sich selbst herausfinden. Jeder hat ein anderes Wärmegefühl und andere Durchblutung.
Ist Schwitzen denn nicht gesund?
Schwitzen ist doch angeblich ein lebenswichtiger Vorgang, der für unsere Gesundheit entscheidend sei, denn mit dem Schweiss würde nicht nur Wasser, sondern auch Giftstoffe und Stoffwechselschlacken ausgeschieden. Wenn wir schwitzen, reinige sich unser Körper.
Die zweite wichtige Funktion ist die einer körpereigenen Klimaanlage.
Es ist nur ein frommer Wunsch, dass beim Schwitzen Giftstoffe und Stoffwechselschlacken ausgeschieden werden – das wurde bisher noch nie nachgewiesen. Wir scheiden bei der Notreaktion des Körpers gegen Überhitzung ( = Schwitzen) lediglich Wasser aus (über 99% des Schweißes, mit Folge von mehr oder weniger Dehydrierung) und Salze (von denen wir einige wahrscheinlich ohnehin zu wenig haben).
Schwitzen ist also eine eigentlich ungesunde Notreaktion des Körpers zur Vermeidung gravierenderer Gesundheitsschädigung. Wer besonders gesund leben will, unterlässt unnötige Kleidung, wo immer es geht, um sich vor Schwitzen zu schützen.
Erschütterungsfrei?
Erschütterung definieren? Ich meine, man (jeder) merkt sehr genau, wenn eine Erschütterung durch den Körper geht. Vielleicht merkt man es nicht mehr, wenn man ständig Erschütterungen hat. Bei meinem Laufstil kommt es durchaus hin und wieder zu Erschütterungen, weil ich im Gelände laufe und die Unebenheit bedingt, dass dabei neben vielen Schritten ohne Erschütterung auch welche mit sind.
Der gut gedämpfte Schuh mag wohl auch dazu beitragen, dass man selbst bei Fersenlauf kaum eine Erschütterung spürt, da die harte Spitze der Erschütterung auf einige Millisekunden verteilt wird, also etwas abgestumpft wird. Sie ist aber trotzdem vorhanden (vgl. Prof. „Barfuß“ von der Harvard-Universität)
Am besten merkt man wohl Erschütterung, wenn man sich Ohrstöpsel ins Ohr macht, dann merkt man das Wummern am besten.
Man kann doch niemals 30-40% der benötigten Laufenergie durch den Oberkörper generieren, oder?
Es ist ja schön, wenn jemand schon lange läuft und meint, deshalb alles besser zu wissen. Aber wie vielleicht auch einer, der schon lange Motorradrennen auf Asphalt fährt, nicht zwangsläufig ein Experte im Motocross sein muss, so muss das Wissen über diese Art zu laufen nicht viel zu nützen, um meine Art des Laufens einschätzen zu können. Ist es also wirklich richtig, dass physikalisch unmöglich sei, 30 Prozent der benötigten kinetischen Energie über den Oberkörper zu generieren?
Der Laufstil beim KEW Movehacking besteht aus besonders kurzen Schritten (erlernbar über das Barfußlaufen) in Verbindung mit besonders aktiven Oberkörpereinsatz (ähnlich wie beim olympischen Gehen) und viel Schwung durch relativ weit gestreckte Arme (deutlich über 90 Grad), wodurch die äußeren Enden (die Hände) genau in die Richtung „schießen“, in die der Körper bewegt werden soll, also flach schräg nach vorn. Zeitweise hat man damit das Gefühl, der Oberkörper allein würde den Körper voranbringen und die Beine nur die Richtung vorgeben. Die von mir angegebenen 30-40 Prozent sind natürlich nur Schätzwerte, eine exakte Berechnung steht mangels meiner fehlenden technisch-finanziellen Möglichkeiten noch aus.
Was ist FKK?
Wie kann man kurz FKK beschreiben?
FKK ist die Abkürzung (nach dem Erfinder, Begründer und Anführer während der Zeit der FKK von 1923 bis 1933, Adolf Koch) für »Freie Körperkultur«, verkürzt »Freikörperkultur« und beinhaltet, dem Wortlaut des Begriffs entsprechend eine »von unnötiger Kleidung (aber auch von erotischen und sexuellen Absichten und damit auch von Intimhervorhebungen wie Intimrasur, Intimpiercing und Intim-Tattoo) befreiten („F“), gezielten, kultivierten, also an Regeln gebundenen Körperertüchtigung (Körperkultur = „KK“). Dabei spielt es keine Rolle, dass der Begriff von einer unwissenden Mehrheit der Bevölkerung unbewusst oder direkt missbräuchlich falsch verwendet wird. FKK grenzt sich – entgegen verschwommener Darstellung bei Wikipedia – ab: gegenüber dem Nudismus in seiner sexuell-orientierten Ausprägung sowie Nudismus in seiner nicht-sexuell-orientierten Ausprägung, aber auch gegen den ebenfalls nicht gesundheitsorientierten Naturismus wie die passive Erholung beim Nacktbaden.
Kann nicht jeder selber entscheiden, was er als FKK bezeichnet?
Jemand, der voll auf Kaffee-Trinken abfährt, nie Tee trinkt und Tee sogar hasst, der sollte sich doch sinnvoller Weise auch nicht »Teetrinker« nennen, oder? Auch wenn er genau so oder zumindest sehr ähnlich ein heißes Getränk aus einer Tasse trinkt. Es wäre Etikettenschwindel, wenn dieser Mensch darauf bestehen würde, »Teetrinker« genannt zu werden.
Und so verhält es sich mit Menschen, die zwar auch nackt einen Teil ihrer Freizeit verbringen, eine gezielte, an Regeln gebundene Körperertüchtigung (also Körperkultur) aber meiden, ja sogar hassen. Da ist es genau so ein Etikettenschwindel, wenn die meinen, sie dürfen sich FKKler nennen, wie beim Kaffee-Trinker und Tee-Hasser, wenn der sich unbedingt »Teetrinker« nennen wollte. Es stehen andere Begriffe für Nicht-FKKler zur Verfügung wie Nudist, Naturist, Nacktbader oder »Liebhaber der Nacktheit«.
Nur einfache Nacktheit? Oder nackt Unterhaltungskultur machen?
Ist nackt Akkordeon spielen Freikörperkultur? (2) Nein, denn es heißt nicht »Freie Unterhaltungskultur«, sondern »Freie Körperkultur« (verkürzt: Freikörperkultur), also eine von Kleidung befreite Körperertüchtigung, die an Regeln gebunden (kultiviert) ist.
Entsprechend ist auch einfache Nacktheit keine FKK (sondern nur F), da sie ebenfalls keine an Regeln gebundene (kultivierte) Körperertüchtigung enthält, also keine KK.
Was bezeichnet der Begriff »nackt«? Was ist „nackt“?
Der Begriff »nackt« wird in Gesetzen nicht verwendet, da er ein subjektives Empfinden ausdrückt (wie z.B. »schön« oder »hässlich«). Was der eine als nackt empfindet, ist es für den anderen nicht (z.B. nichts außer Sandalen, Socken und Sonnenhut). Was in der einen Situation als nackt empfunden wird (nur mit Badehose im Konzertsaal), ist es in einer anderen Situation nicht (am Badestrand).
Dementsprechend gibt es keine Definition, bis wohin ein Mensch nackt ist und ab wann nicht mehr.
Demgegenüber gibt es den juristisch verwendeten Begriff der „Blöße“ im Zusammenhang mit der Sichtbarkeit der äußeren Geschlechtsmerkmale und des Hinterns.
Warum wird von manchen Nacktheit automatisch mit Sex-wollen verbunden?
Dass viele automatisch Nacktheit mit Sex-wollen gleichsetzen, hat meiner Meinung nach mehrere Ursachen. Einen kleineren Teil macht der kirchlich-konservative Einfluss aus.
Schwerwiegender ist jedoch die Sexualisierung in vielen Lebensbereichen. Erotische Ausstrahlung und Zweideutigkeiten sind wichtige Mittel in Werbung und Spielfilmen, in Extremform in Pornos (denen heutzutage fast jedes Kind mit Smartphone weitgehend ungeschützt ausgesetzt ist). Die Porno-Ideologie „Höher-Weiter-Schneller-Ausgefallener“ hat auch bereits Einzug gehalten in sich seriös gebende Sexual- und Eheberatungen. Was hilft angeblich gegen „Flaute“ im Bett? Abwechslung, Sexspielzeug, Pornos, Aufreizen durch halbe oder ganze Nacktheit.
Und seit der Verbreitung der Smartphones kommt hinzu, dass nahezu jeder ständig mit einem Gerät herumläuft, mit dem man fotografiert werden kann und die Bilder/Videos sofort im Internet für die ganze Welt sichtbar gemacht werden können. Da braucht es besonders viel Selbstvertrauen (und möglichst eine gefestigte Weltanschauung/Philosophie), um zu seiner Nacktheit im öffentlich zugänglichen Raum (= juristisch: »in der Öffentlichkeit) zu stehen.
Geht es hier nicht nur um Auffallen-wollen?
Nun, wie es aussieht, ist das eine. Dass man damit nicht ganz umhinkommt aufzufallen, das ist wohl so. Ich nehm es auch niemanden übel, darüber zu staunen, zu lachen oder zu schimpfen, der sich noch nicht damit befasst hat, also in der Hinsicht unwissend ist.
Nun aber zu Deinen Argumenten:
Wenn Du sagst: Weder schwitzen noch frieren, anstrengungs- und erschütterungsfrei – genau wegen dem Gegenteil gehst Du laufen, dann muss ich schon fragen, was Dir an frieren und was Dir an schwitzen so toll gefällt.
Und dann kann ich auch nicht nachvollziehen, dass Du die Erschütterung beim Laufen, die immerhin massiv schädlich für Knie und Rücken ist, brauchst.
Zur weitgehenden Anstrengungsfreiheit muss ich vielleicht etwas klarstellen: Es ist damit ja nicht gemeint, dass man sich körperlich nicht bewegt. Es ist damit gemeint, dass es ein Teil des Wohlfühlens ist (deshalb »Wohlfühllaufen«), wenn man keine mühsame Anstrengung empfindet. Dies erreicht man beim »KEW Movehacking« indem man die zur Fortbewegung nötige Energie besser verteilt, also nicht nahezu 100 % die Beine machen lässt, sondern geschätzte 30-40% von Oberkörper incl. Armen einbringt und somit nur noch 60-70% von den Beinen.
Und indem man damit Verspannungen reduziert, auch durch das weite Strecken (über 90 Grad) der Arme, was zu einer geringeren Belastung/Verspannung der Schulter- und Nackenmuskulatur führt.
Ich hoffe, ich konnte damit einen ersten Einblick geben, der diesen ersten Eindruck/Vorurteil des Auffallen-Wollens ein Stück weit korrigiert.