Bewegungs- und Lebenskonzept »KEW Movehacking«
Woher kommt der Name »KEW Movehacking«, was bedeutet er?
»Movehacking« ist eine Form des »Biohacking« durch ein spezielles Bewegungkonzept. »Biohacking« ist der Eingriff in den natürlichen Alterungs- und Verfallsprozess des Menschen. Das »KEW« kommt aus der bisherigen Namens-Entwicklung und ist die Abkürzung von »KUNG-EIS Wohlfühllaufen«, wobei »KUNG-EIS« wiederum die Abkürzung ist von »Körper- Und-NaturGenuss – (nacktive) Erholung In Sonne, (bei) Schnee und Schlechtwetter«
Was soll das Konzept denn bringen?
Es ist die optimierte Art eines Wohlfühllaufens, bei dem man weder schwitzt noch friert, dass weitgehend anstrengungs- und erschütterungsfrei ist, das höchsten Lauf- und Naturgenuss mit höchstem gesundheitlichen Nutzen verbindet – und das vor allem von jedem (!!) gemacht werden kann (der noch halbwegs normal gehen kann).
Das ist doch was, oder? Um Likes geht es hier nicht, es geht um ein für jedermann durchführbares fantastisches Bewegungs- und Lebenskonzept. Eben gerade nicht nur für „Eisenharte“, sondern für jeden. Und eben nicht nackt um jeden Preis, sondern nackt mit Anstand und nur dort, wo es möglich ist.
Wie kann man das »KEW Movehacking« kurz zusammenfassend erklären?
Es ist sehr komplex in den Wirkungen und komplex in der Bedeutung. In der Anwendung ist es sehr einfach.
Es basiert auf 5 Säulen:
1. Den speziellen Prämissen, die einfach nur sagen: Oberste Prämisse ist, dass man alles unternimmt, was das Laufen angenehmer macht, alles unterlässt, was den Lauf- und Naturgenuss schmälert. Und zweite Prämisse ist, dass man darauf achtet, den Lauf so gesund wie möglich zu gestalten (z.B. auch nur weit zu laufen, dass man die Strecke im Anschluss problemlos ein zweites Mal laufen könnte).
2. Der spezielle Laufstil, auf den man hinarbeiten sollte: Betont kurze Schritte (verringert die Aufprall-Energie), Vorfußlaufen (auf Fußballen aufsetzen, verringert die Erschütterung), betont starker Einsatz von Schultern (verringert die benötigte Kraft für die Beine, reduziert die Aufprall-Energie, bewirkt Axialdrehung der Wirbelsäule und erhöht damit deren Stoffwechsel), Arme möglichst in großem Winkel (fast gestreckt, weil das mehr Schwung gibt, die Nackenmuskel weniger belastet und für eine bessere Durchblutung der Unterarme und Hände sorgt)
3. Spezielle Bekleidungsregeln: Es sollte sich so gekleidet werden, dass man weder friert noch schwitzt. Ein anfängliches leichtes Frösteln ist dabei in Ordnung. Wenn man sich – und die Menschen vor Ort – allmählich daran gewöhnt hat, kann Mann auch im Ort oberkörperfrei, in abgelegenen Stellen beide Geschlechter komplett nackt joggen. Dies ist nach meiner Erfahrung und meinem Wissensstand noch im Rahmen der gegenwärtigen Rechtsprechung zulässig, erfordert jedoch besondere Rücksichtnahme auf bekleidete Passanten.
4. Genau dazu (unbekleidetes Joggen) gilt es spezielle Verhaltensregeln einzuhalten: Bei Blickkontakt normal freundlich Grüßen. Wenn Passanten Blickkontakt vermeiden, nicht auf sich aufmerksam machen, nicht grüßen.
Besteht ein alternativer Weg, ist dieser zu nehmen, wenn man damit Menschen aus dem Weg gehen kann. Muss man Passanten von hinten überholen, rechtzeitig durch Räuspern oder Husten auf sich aufmerksam machen, um ein Erschrecken zu vermeiden. Insgesamt also völlig normal verhalten, nur räumlich mehr Distanz halten.
5. Laufspezifische Körperpflege. Die unterscheidet sich nicht von anderen Laufpraktiken. Also vor allem Dehnen gegen Muskelverkürzungen. Wenn man barfuß läuft, evtl. Füße nach dem Waschen noch eincremen, evtl. mit Schrundensalbe behandeln.
Was ist schwierig am KEW Movehacking (Paradieslaufen/Eisjoggen)?
Schwierig ist eigentlich nur die Standhaftigkeit gegenüber der Familie, aber irgendwie habe ich es geschafft, dass mein tägliches Eisjoggen zum Gesetz in der Familie geworden ist und nur wirkliche Katastrophen ein Eisjoggen verhindern dürfen.
Was sollte man beachten?
Mit Kälte kann man viel Positives erreichen, sie hat aber auch ein Gefahrenpotential. Das wissen sicher auch Eisbaden oder Menschen, mit anderen Kälteanwendungen.
Beachte:
Klein anfangen.
Was ist an Wirksamkeit belegt?
Woher meine Meinung kommt, dass es ähnlich gut abhärtet wie andere Kälteexpositionen?
Ja, wie oben schon geschrieben, kommt das aus der deutliche reduzierten Infektanfälligkeit meiner Person. Leider ist das Eisjoggen noch völlig unbekannt und entsprechend gibt es keine Studien. Da es in seiner großen Stufe eine Form der echten, gesundheitsorientierten Freien Körperkultur ist, stößt das auch viele in unserer pornoverseuchten Welt ab, da sie zwanghaft Nacktheit mit Sexuellem in Verbindung bringen.
Es gibt aber sicher genug Quellen, die belegen, dass…
• Bewegung gesund ist/ Bewegungsmangel ein großes Problem ist
• sanfter Ausdauersport besonders gesund ist für Körper und Psyche
• der Mensch von seiner Natur her ein Ausdauerläufer ist
• Vorfußlaufen besonders erschütterungsarm ist
• Abhärtung das Immunsystem stärkt
• Kältereize weitere positive Effekte hat
• eine axiale Bewegung der Wirbelsäule deren Stoffwechsel fördert
• Deutschland ein Vitamin-D-Mangel-Gebiet ist und eine großflächige Bbestrahlung der Haut durch die Sonne außerhalb der Sommermonate deshalb besonders wichtig ist
• Allein der längere Aufenthalt im Freien einen starken psychischen Effekt hat und günstig auf Depressionen wirkt
• wir mehr Naturverbundenheit brauchen, um mehr Verständnis für Naturschutzmaßnahmen zu erreichen
Wie ich angefangen habe
Ich habe 2006 einen Schlussstrich gezogen unter meine bis dahin bestehende Lebensprämisse, die Welt retten zu wollen. Ich hatte Soziologie studiert, war politisch etwas aktiv, hatte aber in den letzten 30 Jahren nicht wirklich etwas bewegen können. Meine Gesundheit war angeschlagen. Ich war zu dem Schluss gekommen: Ich habe 30 Jahre für das Wohl der Menschheit gelebt, sollen dies nun andere auch solange tun, ich muss mich jetzt um mich und meine Gesundheit kümmern. Eines Tages Anfang 2006 bin ich mit meiner Frau spazieren gegangen. „Ich renn jetzt mal ein Stück“, gesagt, getan: Nach 20-30 Metern war ich kastenfertig, hab mich wie ein 80-jähriger gefühlt (mit 46). Aber irgendwie hat es auch gut getan. Am nächsten Tag bin ich wieder ein ganz kleines Stück gerannt … und seitdem ist kein Tag mehr vergangen, an dem ich nicht renne. Ich wurde zum „normalen“ Jogger. Ich lief aber immer so, wie es mir guttat, nicht nach irgendwelchen Regeln. Was mich störte, war im Winter das Schwitzen. Musste ich dann mal stehenbleiben (schwache Blase), konnte ich mich nicht mehr erwärmen. Da kam ich auf die Idee, gleich beizeiten die Jacke zu öffnen, damit ich nicht erst so schwitze. Das war angenehmer. Noch angenehmer wurde es, als ich nichts mehr unter der Jacke hatte, irgendwann habe ich die Jacke im Wald versteckt: oberkörperfrei im Winter joggen – herrlich. Ja, und es kam, wie es kommen musste, auch die Hose fiel. Im Winter ist es früh lange dunkel. An abgelegener Stelle nur in Schuhen durch den verschneiten Winterwald joggen – das muss man erlebt haben! Die unbekleidete Strecke wurde allmählich größer und ich habe mich dann zu dem rechtlichen Aspekt informiert, wo die Grenzen des Möglichen sind. Die ersten Jahre ging es mir dabei hauptsächlich darum, dass ich Freude am Laufen und der Natur habe. Nach 2-3 Jahren habe ich aber realisiert, dass meine ganzen Wehwehchen und Krankheiten verschwunden waren.
Wie kann man beginnen?
Es ist eigentlich egal, von welchem Level aus man beginnt. Mindestvoraussetzung ist, dass man noch halbwegs normal gehen kann. Je fitter man ist, desto besser ist es natürlich. Ganz oben steht die oberste Prämisse: Es wird alles (und zu jeder Zeit) unternommen, was den Lauf- und Naturgenuss fördert, alles unterlassen, was dies beeinträchtigt. Das sollte sich einbrennen. Das klingt einfach, wird aber ganz schnell öfters mal vergessen. Daraus ergibt sich z.B., dass man Überanstrengung vermeidet. Deshalb die Regel: Nur soweit laufen, wie man danach ehrlich zu sich selber sagen kann, dass man jetzt die gleiche Strecke ohne Probleme ein zweites Mal laufen könnte. Dafür aber möglichst jeden Tag laufen. Und aus der Wohlfühl-Prämisse ergibt sich, dass man sich nur so gering kleidet, dass man möglichst nicht schwitzt. Das ist möglicherweise anfangs nicht so einfach, weil man auffällt, wenn man weniger als die gängige Laufkleidung anhat, auch wenn Mann noch mit Hose, Frau mit Hose und Top läuft. Ein Stück weit kann man das Schwitzen reduzieren, indem man extrem langsam läuft oder auch mal ein Stück geht. Wenn vorhanden, unterwegs Wasserstellen nutzen, um Kopf und restlichen Körper abzukühlen. Ich mach mir bei Hitze auch vor dem Start die Haare richtig nass. Bei warmen Wetter möglichst früh am Tag laufen. Die kälteste Zeit ist um den Sonnenaufgang herum. Ein Mitführen einer Wasserflasche empfehle ich nicht. Das stört die Laufdynamik stark.
Was sind die typischen Anfängerfehler?
• Überanstrengung (zu lange Strecke, zu schnell gerannt)
• zu schnell zu nackt (zu schnell zu nah an Gebiet, wo mit einigen/vielen Menschen gerechnet werden muss)
• Hände zu wenig geschützt
• Füße zu wenig geschützt
Ich möchte (soll) laufen (rennen), hasse es aber eigentlich
Meiner Meinung nach sind die es die beiden Knackpunkte: 1. Nicht zu viel auf einmal! Lauf immer nur so weit, wie Du Dir hinterher ehrlich sagen kannst, dass Du diese Strecke im Anschluss ohne Probleme ein zweites Mal laufen könntest. Also ich habe mit 46 Jahren mit 30 Metern begonnen. Inzwischen (mit fast 65) bin ich fast anderthalb Erdumrundungen gelaufen. Ich laufe weitgehend anstrengungs-, schweiß- und erschütterungsfrei, dafür aber jeden Tag. 2. Mach es Dir immer so angenehm wie möglich! Du musst niemandem etwas beweisen! Nicht Dir und nicht anderen! Lauf den Laufstil, der Dir gerade passt, trag die Kleidung, die Du magst, lauf zu der Tageszeit und zu dem Wetter, wenn es Dir angenehm ist. Schau, ob Du auch schönere Strecken findest.
Warum heiß das »KEW Movehacking« auch »Eisjoggen«?
Eisjoggen heißt weder Eisjoggen wegen „dem Eis unter den Füßen“, noch wegen der Luft, genauso wie beim Eisbaden wohl auch nie in Eis gebadet wird und noch nicht mal immer bei Eis auf dem Teich. Deshalb gibt es ja auch den – meiner Meinung nach unsinnigen Begriff – Winterbaden (was dann dummerweise auch im Herbst gemacht wird). Auch Eistee muss nicht zwangsweise eisgekühlt getrunken werden – und wird es wohl überwiegend auch nicht. »Eis« steht jeweils ganz einfach als Synonym für »kalt«. Man könnte also auch »Kaltbaden«, »Kaltjoggen« und »Kalttee« sagen. Mit »Eis..« macht es einfach mehr her, da darf man nicht so penibel sein und nun unbedingt das physische Eis dabei haben wollen. Da viele über die Bezeichnung »Eisjoggen« gestolpert sind, habe ich einige andere versucht. Ich bin – neben intern weiter »Eisjoggen« bei »KEW Movehacking« gelandet. Das wird zumindest nicht so schnell in eine Schublade gesteckt und erlaubt mir meist, auf die Frage: „Was soll das denn sein?“ zu antworten.
Warum heiß das »KEW Movehacking« auch »Paradieslaufen«?
„“Paradiesisch“ kann im Deutschen umgangssprachlich verwendet werden, um etwas als besonders schön, erfreulich oder angenehm zu bezeichnen. Es kann verwendet werden, um eine Situation, ein Gefühl oder auch einen Ort zu beschreiben, der wie im Paradies ist.“ (Google: paradiesisch umgangssprachlich, 19.4.25) Laufstil und die verschiedenen Regeln und Tipps machen das KEW Movehacking zur wohl mit Abstand angenehmsten, gesundheitsorientierten Bewegungsform, die sich um Welten vom normalen Joggen unterscheidet.
Warum sollen die Arme deutlich mehr als 90 Grad gestreckt werden?
Es kommt bei den Armen – wenn man die physikalische Wirkung der kinetischen Energie durch den Schwung betrachtet – darauf an, wo der Endpunkt der Hände ist, weil an dieser Stelle zieht es den Körper in die Richtung, die die Hand (als schnellster Körperteil des Armes) in dem Moment hat. Bei einem 90 Grad eingewinkelten Arm ist das fast senkrecht nach oben. Das ist zwar nicht schlecht, weil wir beim Sprung nach vorn und oben – sprich nach schräg vorn – wollen, es ist aber nicht optimal. Optimal ist, wenn die kinetische Energie genau in die Richtung geht, in die der Sprung gerichtet ist. Das ist relativ flach (besonders beim Kurzschrittlaufen) nach vorn und nur leicht nach oben. Diese Richtung erreicht man nur bei relativ gestreckten Armen. Die kinetische Energie ist außerdem um so höher, je weiter der Endpunkt (hier die Hand) vom Drehpunkt (hier die Schulter) entfernt ist. Je mehr man den Arm einwinkelt, desto kürzer wird diese Strecke – desto weniger kinetische Energie kann man erzeugen – einfache Physik. Dass die Durchblutung umso besser ist, je weiter die Arme gestreckt sind, dürfte ebenfalls einleuchten. Der abgewinkelt Arm reduziert den Aderdurchschnitt. Neben dieser biologischen Selbstverständlichkeit ist es einfach eine Erfahrung aus vielen Jahren des täglichen Laufens. Man wird den Unterschied beim Schweißlaufen nicht merken. Beim schweißfreien Laufen jedoch sinkt die Kerntemperatur und das führt zu einer verringerten Durchblutung der Extremitäten. Hier hatte ich dementsprechend lange Zeit das Problem, dass die Hände kalt wurden. Mit fast ausgestreckten Armen hat sich das Problem deutlich verringert.
Wie lang sollte man laufen, damit dieser Kältereiztrigger gegeben ist, um die andren guten Prozesse im Körper anzustoßen?
Ich unterteile mein KEW Movehacking in drei Stufen: der »kleinen«, wo es nur darum geht, anzufangen und es möglichst täglich zu machen; der »großen«, wo es keine Steigerung mehr gibt, alles unternommen wird, um Lauf- und Naturgenuss zu optimieren, alles unterlassen wird, was dem entgegensteht. Als zweite Prämisse gleiches für den gesundheitlichen Nutzen; und die »mittlere« Stufe, die alles dazwischen ist. Entsprechend unterschiedlich ist auch der Kältereiz. Wie lange man laufen sollte für den Kältereiz? Es gibt den ganz kleinen Kältereiz, wenn ich mir zu Hause die Kleidung ausziehe und es gibt den ganz großen Kältereiz, wenn ich bis auf Hände/Arme und Füße (bis zu den Knien) eingepackt bei Minusgraden über eine Stunde mein sanftes Joggen in der Natur mache und dabei die Kerntemperatur leicht absinkt. Und es gibt vieles dazwischen. Meiner Meinung nach ist es wichtiger, täglich einen Kältereiz zu haben als einen besonders radikalen Kältereiz zu haben. Ich hatte vor meiner Laufzeit jedes Jahr meine 2-3 richtige Erkältungen mit »eine Woche kommt es, eine Woche bleibt es, eine Woche geht es« und 1-2 Mandelentzündungen mit starken Schluckbeschwerden und leichtem Fieber im Jahr. Wenn ich jetzt „erkältet“ bin, läuft mir 2-3 Tage ein wenig die Nase, dann ist es vorbei, Mandelentzündung hatte ich schon Jahre nicht mehr. Ich meine also, es ist ausreichend Kältereiz, um mein Immunsystem ausreichend zu stärken. Mein Bewegungs- und Lebenskonzept »KEW Movehacking« bietet aber wesentlich mehr als nur Kältereiz – und ist kostenlos von nahezu jedem durchführbar. Ich war mal in einer Kältekammer (Thermalbad im Ort Warmbad): 30 Sekunden bei minus 60 und dann 3 Minuten bei minus 110 Grad. Da kam dann hinterher der Lebensimpuls, wie ich ihn von meinem KEW Movehacking kenne, nur war das hier leider nicht kostenlos und mit langer Anfahrt verbunden.
Wie erreicht man Schweißfreiheit beim Joggen?
Die Schweißfreiheit (kein Schwitzen und kein Frieren) erreicht man recht einfach, indem man große Hautpartien frei lässt und Hände und Füße vor Nässe und Kälte schützt. Wie viel man bei welchem Wetter an Händen/Armen und Füßen/Unterschenkeln trägt, muss jeder für sich selbst herausfinden. Jeder hat ein anderes Wärmegefühl und andere Durchblutung.
Ist Schwitzen denn nicht gesund?
Schwitzen ist doch angeblich ein lebenswichtiger Vorgang, der für unsere Gesundheit entscheidend sei, denn mit dem Schweiss würde nicht nur Wasser, sondern auch Giftstoffe und Stoffwechselschlacken ausgeschieden. Wenn wir schwitzen, reinige sich unser Körper. Die zweite wichtige Funktion ist die einer körpereigenen Klimaanlage. Es ist nur ein frommer Wunsch, dass beim Schwitzen Giftstoffe und Stoffwechselschlacken ausgeschieden werden – das wurde bisher noch nie nachgewiesen. Wir scheiden bei der Notreaktion des Körpers gegen Überhitzung ( = Schwitzen) lediglich Wasser aus (über 99% des Schweißes, mit Folge von mehr oder weniger Dehydrierung) und Salze (von denen wir einige wahrscheinlich ohnehin zu wenig haben). Schwitzen ist also eine eigentlich ungesunde Notreaktion des Körpers zur Vermeidung gravierenderer Gesundheitsschädigung. Wer besonders gesund leben will, unterlässt unnötige Kleidung, wo immer es geht, um sich vor Schwitzen zu schützen.
Erschütterungsfrei?
Erschütterung definieren? Ich meine, man (jeder) merkt sehr genau, wenn eine Erschütterung durch den Körper geht. Vielleicht merkt man es nicht mehr, wenn man ständig Erschütterungen hat. Bei meinem Laufstil kommt es durchaus hin und wieder zu Erschütterungen, weil ich im Gelände laufe und die Unebenheit bedingt, dass dabei neben vielen Schritten ohne Erschütterung auch welche mit sind. Der gut gedämpfte Schuh mag wohl auch dazu beitragen, dass man selbst bei Fersenlauf kaum eine Erschütterung spürt, da die harte Spitze der Erschütterung auf einige Millisekunden verteilt wird, also etwas abgestumpft wird. Sie ist aber trotzdem vorhanden (vgl. Prof. „Barfuß“ von der Harvard-Universität) Am besten merkt man wohl Erschütterung, wenn man sich Ohrstöpsel ins Ohr macht, dann merkt man das Wummern am besten.
Man kann doch niemals 30-40% der benötigten Laufenergie durch den Oberkörper generieren, oder?
Es ist ja schön, wenn jemand schon lange läuft und meint, deshalb alles besser zu wissen. Aber wie vielleicht auch einer, der schon lange Motorradrennen auf Asphalt fährt, nicht zwangsläufig ein Experte im Motocross sein muss, so muss das Wissen über diese Art zu laufen nicht viel zu nützen, um meine Art des Laufens einschätzen zu können. Ist es also wirklich richtig, dass physikalisch unmöglich sei, 30 Prozent der benötigten kinetischen Energie über den Oberkörper zu generieren? Der Laufstil beim KEW Movehacking besteht aus besonders kurzen Schritten (erlernbar über das Barfußlaufen) in Verbindung mit besonders aktiven Oberkörpereinsatz (ähnlich wie beim olympischen Gehen) und viel Schwung durch relativ weit gestreckte Arme (deutlich über 90 Grad), wodurch die äußeren Enden (die Hände) genau in die Richtung „schießen“, in die der Körper bewegt werden soll, also flach schräg nach vorn. Zeitweise hat man damit das Gefühl, der Oberkörper allein würde den Körper voranbringen und die Beine nur die Richtung vorgeben. Die von mir angegebenen 30-40 Prozent sind natürlich nur Schätzwerte, eine exakte Berechnung steht mangels meiner fehlenden technisch-finanziellen Möglichkeiten noch aus.
Movehacking und Urlaub
Ich gönne mir täglich (365 Tage/Jahr) meinen Kurz-Urlaub: Mit meinem Bewegungs- und Lebenskonzept, der in den Alltag integrierten Lebensreform: dem täglichen Genuss- und Gesundheitslaufen, nahezu anstrengungs-, schweiß- und erschütterungsfrei, mit „Tanz-Geh-Laufen“, Gehen, mal stehenbleiben – Natur beobachten, bei Wärme am oder im Wasser abkühlen, im Sommer Früchte naschen, Wege laufbar halten: Brennnessel und Brombeerruten entfernen, Knüppelwege anlegen, wo es schlammig ist, Small-talk mit Bekannten.
Ist KEW Movehacking ein Extremsport?
Ja, es ist ein „Extremsport“: Extrem einfach, extrem angenehm und extrem gesund – und kann von jedem leicht erlernt und kostenlos ausgeführt werden.
Wozu sind die täglichen Laufberichte gut?
Ich will damit dokumentieren,
• dass man jeden Tag im Jahr echte FKK haben kann,
• wie man jeden Tag im Jahr echte FKK haben kann (deshalb Aufführung von Wetterdaten und Kleidung)
• welche Konstanz dabei sein kann,
• welche kleinen und größeren Erlebnisse man dabei haben kann.
Mit anderen Worten: Ich will etwas, was für viele völlig unvorstellbar ist, vorstellbar machen, zeigen, dass dies eine riesige Chance für jeden ist, der Gefallen an FKK findet und – über passive nackte Erholung hinaus – echte FKK in Form des KEW Movehacking betreiben will.
Worin unterscheidet sich KEW Movehacking von ähnlichen Dingen?
Ich hatte mir vor langer Zeit Wimhof angesschaut, war ziemlich radikal. Meins ist etwas für Weicheier und Genießer wie ich es bin:
• »dem Wetter angepasst minimal bekleidet«
• weitgehend anstrengung-, schweiß- und erschütterungsfrei (spezieller Laufstil: Vorfußlaufen, besonders kurze Schritte, möglichst barfuß, starker Einsatz von Schultern und Armen, Arme dabei über 90 Grad strecken)
• oberste Prämisse: alles zu tun, um maximalen Lauf- und Naturgenuss zu erzielen, alles unterlassen, was dem entgegensteht
• zweithöchste Prämisse: alles zu tun, was den gesundheitlichen Nutzen erhöht, alles unterlassen, was dem zuwiderläuft
• Bekleidungsregel: der Rechtssprechung gemäß so wenig Kleidung wie möglich
• Verhaltensregeln: je weniger bekleidet, desto wichtiger ist anständiges Benehmen: Bei Blickkontakt grüßen, nach Möglichkeit Bekleideten aus den Weg gehen/alternative Wege benutzen; muss man Bekleidete überholen, beizeiten durch räuspern oder husten auf sich aufmerksam machen, um ein Erschrecken zu vermeiden usw.
• spezielle Körperpflege: effektive Dehnübungen, Faszienrollen, evtl. Schrundensalbe
Ich denke, da lassen sich Unterschiede zu Wimhof erkennen, oder?
Es gibt auch Unterschiede zu Gentle Running, Natural Running, Gesundheitslaufen nach Schatalowa, Nacktjoggen, „normales“ Joggen, cold weather running, Gesundungs- und Genusslaufen nach Ulrich Bartmann, Slow-Jogging nach Hiroaki Tanaka. (https://die-gesunder.jimdofree.com/glauf-eisjoggen-das-gugaln/)
Was ist FKK?
Wie kann man kurz FKK beschreiben?
FKK ist die Abkürzung (nach dem Erfinder, Begründer und Anführer während der Zeit der FKK von 1923 bis 1933, Adolf Koch) für »Freie Körperkultur«, verkürzt »Freikörperkultur« und beinhaltet, dem Wortlaut des Begriffs entsprechend eine »von unnötiger Kleidung (aber auch von erotischen und sexuellen Absichten und damit auch von Intimhervorhebungen wie Intimrasur, Intimpiercing und Intim-Tattoo) befreiten („F“), gezielten, kultivierten, also an Regeln gebundenen Körperertüchtigung (Körperkultur = „KK“). Dabei spielt es keine Rolle, dass der Begriff von einer unwissenden Mehrheit der Bevölkerung unbewusst oder direkt missbräuchlich falsch verwendet wird. FKK grenzt sich – entgegen verschwommener Darstellung bei Wikipedia – ab: gegenüber dem Nudismus in seiner sexuell-orientierten Ausprägung sowie Nudismus in seiner nicht-sexuell-orientierten Ausprägung, aber auch gegen den ebenfalls nicht gesundheitsorientierten Naturismus wie die passive Erholung beim Nacktbaden.
Kann nicht jeder selber entscheiden, was er als FKK bezeichnet?
Jemand, der voll auf Kaffee-Trinken abfährt, nie Tee trinkt und Tee sogar hasst, der sollte sich doch sinnvoller Weise auch nicht »Teetrinker« nennen, oder? Auch wenn er genau so oder zumindest sehr ähnlich ein heißes Getränk aus einer Tasse trinkt. Es wäre Etikettenschwindel, wenn dieser Mensch darauf bestehen würde, »Teetrinker« genannt zu werden. Und so verhält es sich mit Menschen, die zwar auch nackt einen Teil ihrer Freizeit verbringen, eine gezielte, an Regeln gebundene Körperertüchtigung (also Körperkultur) aber meiden, ja sogar hassen. Da ist es genau so ein Etikettenschwindel, wenn die meinen, sie dürfen sich FKKler nennen, wie beim Kaffee-Trinker und Tee-Hasser, wenn der sich unbedingt »Teetrinker« nennen wollte. Es stehen andere Begriffe für Nicht-FKKler zur Verfügung wie Nudist, Naturist, Nacktbader oder »Liebhaber der Nacktheit«.
Nur einfache Nacktheit? Oder nackt Unterhaltungskultur machen?
Ist nackt Akkordeon spielen Freikörperkultur? Nein, denn es heißt nicht »Freie Unterhaltungskultur«, sondern »Freie Körperkultur« (verkürzt: Freikörperkultur), also eine von Kleidung befreite Körperertüchtigung, die an Regeln gebunden (kultiviert) ist. Entsprechend ist auch einfache Nacktheit keine FKK (sondern nur F), da sie ebenfalls keine an Regeln gebundene (kultivierte) Körperertüchtigung enthält, also keine KK.
Was bezeichnet der Begriff »nackt«? Was ist „nackt“?
Der Begriff »nackt« wird in Gesetzen nicht verwendet, da er ein subjektives Empfinden ausdrückt (wie z.B. »schön« oder »hässlich«). Was der eine als nackt empfindet, ist es für den anderen nicht (z.B. nichts außer Sandalen, Socken und Sonnenhut). Was in der einen Situation als nackt empfunden wird (nur mit Badehose im Konzertsaal), ist es in einer anderen Situation nicht (am Badestrand). Dementsprechend gibt es keine Definition, bis wohin ein Mensch nackt ist und ab wann nicht mehr. Demgegenüber gibt es den juristisch verwendeten Begriff der „Blöße“ im Zusammenhang mit der Sichtbarkeit der äußeren Geschlechtsmerkmale und des Hinterns.
Warum wird von manchen Nacktheit automatisch mit Sex-wollen verbunden?
Dass viele automatisch Nacktheit mit Sex-wollen gleichsetzen, hat meiner Meinung nach mehrere Ursachen. Einen kleineren Teil macht der kirchlich-konservative Einfluss aus. Schwerwiegender ist jedoch die Sexualisierung in vielen Lebensbereichen. Erotische Ausstrahlung und Zweideutigkeiten sind wichtige Mittel in Werbung und Spielfilmen, in Extremform in Pornos (denen heutzutage fast jedes Kind mit Smartphone weitgehend ungeschützt ausgesetzt ist). Die Porno-Ideologie „Höher-Weiter-Schneller-Ausgefallener“ hat auch bereits Einzug gehalten in sich seriös gebende Sexual- und Eheberatungen. Was hilft angeblich gegen „Flaute“ im Bett? Abwechslung, Sexspielzeug, Pornos, Aufreizen durch halbe oder ganze Nacktheit. Und seit der Verbreitung der Smartphones kommt hinzu, dass nahezu jeder ständig mit einem Gerät herumläuft, mit dem man fotografiert werden kann und die Bilder/Videos sofort im Internet für die ganze Welt sichtbar gemacht werden können. Da braucht es besonders viel Selbstvertrauen (und möglichst eine gefestigte Weltanschauung/Philosophie), um zu seiner Nacktheit im öffentlich zugänglichen Raum (= juristisch: »in der Öffentlichkeit) zu stehen.
Geht es hier nicht nur um Auffallen-wollen?
Nun, wie es aussieht, ist das eine. Dass man damit nicht ganz umhinkommt aufzufallen, das ist wohl so. Ich nehm es auch niemanden übel, darüber zu staunen, zu lachen oder zu schimpfen, der sich noch nicht damit befasst hat, also in der Hinsicht unwissend ist. Nun aber zu Deinen Argumenten: Wenn Du sagst: Weder schwitzen noch frieren, anstrengungs- und erschütterungsfrei – genau wegen dem Gegenteil gehst Du laufen, dann muss ich schon fragen, was Dir an frieren und was Dir an schwitzen so toll gefällt. Und dann kann ich auch nicht nachvollziehen, dass Du die Erschütterung beim Laufen, die immerhin massiv schädlich für Knie und Rücken ist, brauchst. Zur weitgehenden Anstrengungsfreiheit muss ich vielleicht etwas klarstellen: Es ist damit ja nicht gemeint, dass man sich körperlich nicht bewegt. Es ist damit gemeint, dass es ein Teil des Wohlfühlens ist (deshalb »Wohlfühllaufen«), wenn man keine mühsame Anstrengung empfindet. Dies erreicht man beim »KEW Movehacking« indem man die zur Fortbewegung nötige Energie besser verteilt, also nicht nahezu 100 % die Beine machen lässt, sondern geschätzte 30-40% von Oberkörper incl. Armen einbringt und somit nur noch 60-70% von den Beinen. Und indem man damit Verspannungen reduziert, auch durch das weite Strecken (über 90 Grad) der Arme, was zu einer geringeren Belastung/Verspannung der Schulter- und Nackenmuskulatur führt. Ich hoffe, ich konnte damit einen ersten Einblick geben, der diesen ersten Eindruck/Vorurteil des Auffallen-Wollens ein Stück weit korrigiert.
Woher kommt die Angst der FKKler vor echter FKK?
Das Problem scheint wieder im Begriff »FKK« zu liegen. Der Begriff wird heutzutage völlig inflationär verwendet – und hat nur selten noch etwas mit dem eigentlichen, ursprünglichen Inhalt zu tun. Die meisten Menschen meinen heute, Nacktbaden sei FKK.
Daneben gibt es ein riesiges Spektrum an anderen Missbräuchen des Begriffs, besonders in Erotik-orientierten Bereichen.
FKK heißt aber »Freie Körperkultur« und stellt damit neben anderen Körperkulturformen wie Yoga, Bodybuilding usw. eine Körperkultivierung dar, die frei von Kleidung (nicht frei von Anstand und Moral!) durchgeführt wird.
Dass mit der Verkürzung des originalen Begriffs »Freie Körperkultur« auf »Freikörperkultur« ein Wort geschaffen wurde, das inhaltlich zu Verwirrungen führen muss (denn was soll die Kultur des „Freikörpers“ sein?), ändert nichts daran, dass der Begriff nach wie vor einen Ursprung, einen Inhalt und ein Ziel hat – und das besteht eben nicht in der passiven Erholung am Strand und gleich recht nicht im Ausleben sexueller Fantasien.
In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte ein junger Lehrer, Adolf Koch, in seinen Körperkultur-Schulen eine neue Form von Nacktkultur, wo er neben gesundheitlichen Ratschlägen zur Ernährung und Sexualaufklärung vor allem durch unbekleidete Gymnastik Kinder und junge Erwachsene körperlich gestärkt und körperliche Fehlhaltungen korrigiert hat. Außerdem waren Licht, Luft und Sonne ausgezeichnete Mittel zum Ausgleich des Lebens in stickigen Hinterhöfen und Fabriken.
Zentrales Anliegen der Freien Körperkultur ist also die Verbesserung der Gesundheit.
Die gesundheitlichen Probleme haben sich in den letzten 100 Jahren deutlich geändert: Heute ist Bewegungsmangel einer der wichtigsten Krankheitsverursacher, und es stehen Depressionen ganz weit oben. Eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung sowie viel Aufenthalt im Freien für Licht und Entspannung sind daher essentiell.
Mit meinem minimal- bis unbekleideten Bewegungshygienekonzept, dass kostenlos von jedem gemacht werden kann, habe ich die FKK für Gegenwart und Zukunft geschaffen.
Dabei scheinen mir die Ängste der Nacktbader darin zu liegen, dass sie befürchten, sie werden zu sportlichen Aktivitäten gedrängt, die ihr ohnehin eingeschränktes Leben weiter einschränken. Sie wissen nicht, dass gerade das KEW Movehacking eine grandiose Bereicherung des Lebens darstellen würde.
Acht gute Gründe für das Weglassen der Hose
– schätzungsweise 5-10% mehr Fläche für Sonneneinstrahlung (besonders wichtig für Vitamin-D-Bildung in den drei Jahreszeiten außerhalb des Sommers) – gleiche Kühlung im Hosenbereich: bessere Durchblutung des Beckens (besonders vorteilhaft bei Problemen mit den Hämorrhoiden) – kein anliegender Hosenbund: bessere Durchblutung der und keine mechanische Einwirkung auf die Lendenwirbel (besser gegen Hexenschuss & Co.) – problemloses Abkühlen an Bächen (Kältereiz, gegen Überhitzung) – psychische Freiheit und Gefühl der Verbundenheit mit der Natur – kein Verbrennen des Hinterns beim FKK-Sonnenbaden (da vorgebräunt) – ästhetische Ganzkörperfarbe ohne weißen Hintern – keine Hose = keine schmutzige Hose (oft sind die Wege/Wiesen matschig)
Knigge für Nacktjogger
§ 1 Als Freikörperläufer hat man sich besonders rücksichtsvoll gegenüber Bekleideten zu benehmen.
§ 2 Die Nacktivitäten sind nur in Landschaftsschutzgebieten oder anderen abgelegenen Gebieten durchzuführen, wo mit nur wenigen Menschen gerechnet werden muss. Ansonsten ist eine Minimalbekleidung zu tragen, die die äußeren Geschlechtsmerkmale und den Hintern verdecken.
§ 3 Bekleidete sind möglichst nicht zu erschrecken: Ein von hinten Überholen sollte vermieden werden oder wenigstens durch Räuspern oder ähnlichem dem zu Überholenden bewusstgemacht werden.
§ 4 Nach dem Vorbeilaufen an Bekleideten ist ein Umdrehen und damit zurückschauen zu vermeiden.
§ 5 Wenn man davon ausgehen kann, dass man gesehen wird, ist urinieren zu unterlassen, außerdem das an sich Herunterschauen, wenn es nicht notwendig ist.
§ 6 Entgegenkommenden Bekleideten sollte man in die Augen schauen und bei Blickkontakt normal freundlich grüßen.
§ 7 Es sollte kein Gespräch mit Bekleideten begonnen werden. Dies könnte aufdringlich wirken. Wird man angesprochen, kann man auf das Thema eingehen, allerdings ohne von selbst auf das Thema Nacktheit umzuschwenken
§ 8 Wenn ein angemessener Alternativweg vorhanden ist, sollte gesichteten Bekleideten aus dem Weg gegangen werden.
Barmer Krankenkasse: Ein Hoch auf die Nacktheit
„Irgendwann im Laufe der menschlichen Entwicklungsgeschichte, vermutlich vor etwa 170.000 Jahren, begannen wir, Kleidung zu tragen – und haben seitdem nicht mehr damit aufgehört. Nur selten ziehen wir uns aus. Dabei hat die Nacktheit durchaus ihre Vorteile. Hier sind fünf davon:
1. Nackt baden: Zufriedener mit dem eigenen Körper
Im Schwimmbad, in der Sauna, am Strand, im Sommer ganz allgemein – es gibt Orte und Zeiten, da fällt schon mal die eine oder andere Hülle. Nackt schwimmen hat einen ganz besonderen Reiz – mutig muss man sein und ohne große Scheu oder Scham. Man fühlt sich lebendig und hinterher zufrieden. Aber ist FKK nur was für Menschen mit schönen Körpern und besonders viel Selbstvertrauen? Falsch! Vor allem diejenigen, die auf anderes stolzer sind als auf ihre Bauchmuskeln, profitieren besonders davon.
Wer Nacktheit positiv gegenübersteht und sie häufiger zelebriert, das haben Forscher herausgefunden, ist zufriedener mit dem eigenen Körper. Und wer sich öfter selbst mal ganz auszieht, der bekommt dadurch ein besseres Körperbild und auch ein höheres Selbstwertgefühl. Am Ende steigt durch mehr Nacktheit sogar noch die Lebenszufriedenheit.
Tipp: Nackte Haut bleibt nur schön und gesund, wenn sie ausreichend vor Sonneneinstrahlung geschützt ist. Also: intensive Sonne meiden, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor großzügig verwenden und mehrmals auftragen, besonders nach dem (Nackt)Baden.
2. Nackt schlafen: Keine Kleider, besser erholen
Nackt, ja, aber lieber nicht in der Öffentlichkeit? Kein Problem, nackt sein kann man ja auch im Privaten. Und wo könnte es intimer sein als im eigenen Bett? Also: nackt schlafen. Viele schwören, dass ihnen Nacktheit beim ein- und durchschlafen hilft. Einen Versuch ist das wert, vor allem im Sommer. Wenn es im Schlafzimmer zu warm ist, liegt man oft lange wach. Da braucht es keine überflüssige Nachtwäsche.
Wenn es in der Nacht doch abkühlt, ist ja noch eine Decke griffbereit. Einen weiteren Vorteil hat die nächtliche Nacktheit: Ohne Unterhose zirkuliert die Luft besser, das mögen Pilze und Bakterien im Intimbereich gar nicht.
3. Nackt Yoga machen: den Geist (von den Klamotten) befreien
Wasser-Yoga, Wald-Yoga, Mond-Yoga, Sauna-Yoga – Yoga gibt es mittlerweile in allerlei Varianten. Eine weitere Form: Nackt-Yoga. Das funktioniert genauso wie es sich anhört: Man ist nackt und macht Yoga. Yoga selbst hat viele Benefits für die Gesundheit, klar. (Wer mag, kann das im Barmer Yoga-Special genau nachlesen.)
Aber macht es einen Unterschied, ob der herabschauende Hund in Yogahose oder im Adamskostüm ausgeführt wird? Yoga kann man natürlich auch bestens angezogen praktizieren, es sei denn, die Kleidung sitzt so eng, dass sie Bewegungen behindert. Dem Körper scheint das Nackt-Yoga also keine besonderen Vorteile zu bringen – aber der Geist profitiert: Wer nackt seine Asanas übt, kann ein Gefühl von Freiheit und auch einen ordentlichen Boost fürs eigene Selbstbewusstsein bekommen.
4. Nacktheit am Strand: Mit dem Trend gehen
FKK, das ist doch was für Biologielehrer oder Alt-68er? Mitnichten. Immer mehr Männer und Frauen sind der Freikörperkultur, also der Nacktheit in der freien Natur, gar nicht so abgeneigt. In einer Umfrage des Reiseportals weg.de gaben 32 Prozent der Deutschen im Jahr 2016 an, dass sie sich zumindest vorstellen könnten, im Sommer auch mal einen FKK-Strand zu besuchen.
2019 waren es schon 49 Prozent. FKK-Europameister sind allerdings die Spanier, dort zeigen sich 61 Prozent aufgeschlossen. Nudismus im Urlaub ist also im Trend – und manchmal kann es ja sehr spannend sein, mal einen neuen Hype auszuprobieren. Wir sind gespannt, wann die ersten Influencer Posts vom Nackt-Dinner im Campingplatz-Restaurant veröffentlichen.
5. Nacktsein: weil wir es (als einzige) können
Charles Darwin bekam ja viel Kritik ab, die Evolutionstheorie gefiel zu Beginn nicht jedem. Der Mensch soll vom Affen abstammen? Unerhört, wir sind doch etwas Besonderes. Und tatsächlich gibt es ein Detail, das uns Menschen von allen anderen Primaten unterscheidet: die nackte Haut. Alle Primaten tragen Fell, wir sind bis auf wenige Körperstellen blank.
Warum der Mensch jedoch einst sein Fell verlor, da ist die Wissenschaft noch unsicher. Entweder brachte die bessere Kühlung einen Vorteil beim Umzug aus dem Wald in die Savanne (Theorie 1) oder es verschwand mit den Haaren auch ein Lieblings-Lebensraum von Ungeziefer (Theorie 2) – die Nackten hatten also weniger Parasiten und damit einen evolutionären Vorteil. Egal, was richtig ist: Ist das nicht ein toller Grund für mehr Nacktheit? Ganz einfach, weil wir es können – und die anderen Primaten eben nicht.“
(https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/mensch/lebensrezepte/nacktheit-1070820, 19.4.25 heruntergeladen)
• Redaktion: Barmer
Qualitätssicherung: Dirk Weller (Diplom-Psychologe)
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Nackt? Gehört sich das denn? Darf man das?
Nacktheit im öffentlich zugänglichen Raum ist nicht strafbar, wenn sie nicht mit sexueller Handlung in Verbindung steht (§ 183a StGB) und ist wohl auch noch nicht als Ordnungswidrigkeit verfolgt worden, wenn es abseits von Siedlungen als sportliche Aktivität betrieben wird, also keinen „groben Unfug“ darstellt. Dabei spielt es wohl auch keine Rolle, ob sich ein besonders empfindlicher Mitmensch tatsächlich belästigt fühlt. Ich empfehle trotzdem dringend, meinen „Knigge für Nacktjogger“ einzuhalten. Es gibt wahrscheinlich einige Dinge, für die wir uns eigentlich schämen sollten. Für die einfache, gesundheitsorientierte Nacktheit braucht man sich aber mit Sicherheit nicht zu schämen. Lies auch: Barmer Krankenkasse: Ein Hoch auf die Nacktheit!